Uwe Hinrichs sieht den großen Vorteil der kulturellen Kontakte darin, dass deutsche Sprache …
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Wie Migration die deutsche Sprache verändert
Seit gut 50 Jahren kommen Migranten nach Deutschland. Das verändert nicht nur ihr Leben, sondern auch das der Deutschen. Und es verändert die deutsche Sprache. Leipzig ist ein guter Ort für ein Treffen mit Professor Uwe Hinrichs, schließlich erforscht er an der Universität Leipzig die deutsche Sprache. Oder genauer gesagt, den Einfluss verschiedenster Sprachen auf das Deutsche.
Der Professor Uwe Hinrichs beobachtet diese Entwicklung seit Jahren. Die Theorie des Sprachwissenschaftlers lautet so: Beim Deutschlernen und -sprechen machen Migranten Fehler, weil Deutsch eine schwere Sprache ist. Mit der Zeit übernehmen dann Muttersprachler diese Fehler langsam in ihren Sprachgebrauch, die deutsche Sprache verändert sich. Betroffen ist vor allem das gesprochene Wort, unsere Umgangssprache, so Hinrichs.
Das erste Problem sind selbst für viele Deutsche die Kasus, also Fälle. Es gibt im Deutschen vier Fälle: Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ. Die Kasus werden entweder verwechselt, vertauscht oder die Kasusendungen gleich ganz weggelassen. So werden die Fälle immer weniger gebraucht
Ein weiteres Problemfeld sind die deutschen Artikel, denn die meisten Migrantensprachen haben keine. Viele sagen dann etwa:
Auch andere deutsche Wissenschaftler beobachten diesen Trend. Harald Haarmann bestätigt die Thesen seines Kollegen.
Als Uwe Hinrichs seine Theorien im Frühjahr vorstellte, wurde er sofort dafür kritisiert. Der Professor erwiderte, er wollte einfach nur die Realität abbilden. Die Deutschen müssen sich mit den Folgen der Migration anders und stärker auseinandersetzen, als sie es bis jetzt gemacht haben. Und dass das auch eine sprachliche Seite hat, das fängt man langsam an zu verstehen. Der Kontakt von Vertretern verschiedener Kulturen und Sprachen kann eine Quelle der Mobilisierung produktiver Kräfte im Kulturschaffen sein, keine Sprache kommt ohne Modernisierung aus, ergänzt Haarmann.
Uwe Hinrichs ist seiner Meinung: