Was halten deutsche Eltern vom Erlernen der
Fremdsprachen durch ihre Kinder?
Прочитайте текст и выполните задания А15 – А21. В каждом задании обведите цифру 1, 2, 3 или 4, соответствующую выбранному Вами варианту ответа.
Englischlernen für die Kleinsten
Ohne Englisch keine Karriere – in der globalisierten Welt werden Fremdsprachen immer wichtiger. Deutsche Eltern führen ihre Kinder deshalb so früh wie möglich an die Sprache heran. Allerdings mit zweifelhaftem Erfolg. Im „ Baby’s Best Start“-Kurs wird jedes Wort, jedes Lob auf Englisch gesagt. Die Kleinen können selbst noch gar nicht sprechen. Aber sie hören neben der deutschen Sprache schon seit einigen Monaten Englisch, regelmäßig einmal in der Woche.
Zum Beispiel Mirali. Seit acht Monaten besucht die Einjährige den Englischkurs. Ihre Mutter Miriam Bardowicks möchte, dass die Kleine nicht nur mit der deutschen Sprache aufwächst. „ Was die Zweisprachigkeit angeht, ist es auf jeden Fall gut, dass ein Kind viel Englisch hört, wenn es später Englisch lernen soll.“ Die Wissenschaft gibt der Mutter recht: Die Grundlagen für Grammatik, Betonung und Aussprache werden schon in einem so frühen Alter gelegt. Miriam Bardowicks glaubt daher, dass ihre Tochter viel aus dem Baby-Englischkurs mitnimmt.
Die Sprachwissenschaftlerin Petra Schulz bezweifelt das. Sie hält die Wirkung solch früher Englischkurse für überschätzt. Zumindest, wenn Englisch nur einmal in der Woche für maximal eine Stunde gesprochen wird, im Alltag der Kinder aber keine Rolle spielt. Daher sind die Hoffnungen, die viele Eltern mit der fremdsprachlichen Frühförderung verbinden, sehr überzogen. Die Frankfurter Professorin, die am Institut für Psycholinguistik „ Deutsch als Zweitsprache“ lehrt, kennt keine Studie, die den positiven Effekt eines Baby-Englischkurses belegen würde.
Dennoch kommen Woche für Woche Eltern mit ihren Babys und Kleinkindern zu Mary Anne Philippakis. Zusätzlich zur Englischstunde einmal die Woche bekommen die Mütter eine CD mit, die sie ihren Babys zu Hause vorspielen sollen. Während des Kurses singt Mary Anne Philippakis den Kleinkindern etwas vor oder erzählt ihnen Geschichten. Sie hält das Bilderbuch aufgeschlagen auf ihrem Schoß und zeigt auf einzelne Symbole. Dazu spricht sie die englischen Worte aus: „ Sun. Cat. Tree.“
Seit einem Jahr macht sie das nun schon in ihrem eigenen Lernzentrum in Frankfurt. Zuvor hat sie in Krippen und bei sich zu Hause eine Hand voll Kinder unterrichtet. Die Nachfrage ist ständig gewachsen. „ Ich habe mit 15 Kindern angefangen“, erzählt Philippakis. „ Mittlerweile sind rund 150 Kinder in meinen Kursen.“
Über das große Interesse der Eltern am frühen Zweitspracherwerb ihrer Kinder ist die gebürtige Amerikanerin nicht erstaunt. Viele Eltern wollten ihren Kindern eben Startchancen geben, meint sie. „ Je früher man mit einer Fremdsprache anfängt, desto einfacher ist es für das Kind.“ In deutschen Schulen wird die erste Fremdsprache recht spät gelehrt, kritisiert die Amerikanerin, die selbst drei Kinder hat. „ Und dann muss es ganz schnell gehen, dass die Kinder die Sprache bis zum Ende der Schulzeit beherrschen.“ Genau dieser Vorsprung wird vielen Eltern in Deutschland immer wichtiger. Ihre Kinder sollen in der globalisierten Welt erfolgreich sein und dazu müssen sie Fremdsprachen beherrschen. Die Angst, dass die eigenen Kinder später zu den Bildungsverlierern gehören und keine Aussichten auf einen gut bezahlten Job haben, ist groß. Also wird von klein auf trainiert und gefördert.
Sie halten die Fremdsprache für überflüssig.
Sie versuchen mit Kindern Englisch zu sprechen.
Sie zweifeln am Erfolg Ihrer Kinder.